Kreisgruppe Herne
Holthauser Bach (Foto: BUND-Herne)

Bäche sind nicht nur fließendes Wasser. Hier lebt auch eine Vielzahl unterschiedlicher Tierarten, z.B. Krebstiere, Strudelwürmer, Insektenlarven, Schnecken u.a.m. Je nachdem, wie nährstoffreich (belastet) ein Bach ist, sind es ganz unterschiedliche, speziell angepasste Arten. Daher ist es möglich, anhand der in einem Bach vorkommenden Lebewesen die Gewässergüte (unbelastet bis übermäßig verschmutzt) zu bestimmen. Viele dieser sog. Bioindikatoren sind auch für den Laien gut zu erkennen.

Wenn man es genauer wissen will, sind zur Bestimmung der Kleintiere aber Fachleute gefragt. Unsere Langzeit-Untersuchung an Herner Bachläufen hat der leider viel zu früh verstorbene Wuppertaler Diplom-Biologe Joachim Pastors von 1985 bis 2010 durchgeführt.  Die Arbeit von Joachim Pastors und Jürgen Fröchte steht nun hier nun zum Download zur Verfügung.

Rückblickend kann man heute sagen, dass die Belastung der Herner Bäche mit Nährstoffen sich positiv entwickelt hat. Auch die Renaturierung vieler Bäche ist weit fortgeschritten und die Besiedlungsmöglichkeiten der Fließgewässer durch Organismen haben sich dadurch deutlich verbessert. Also nur Grund zu Freude? Leider nein. Was sich bereits bei unseren Untersuchungen vor über 20 Jahren andeutete, wird immer mehr zum Problem: Weniger Niederschläge und sinkende Grundwasserstände lassen die Bäche austrocknen. Dies betrifft v.a. den Hemker Bachlauf im Langeloh, der nicht einmal mehr an der Quelle noch etwas Wasser führt. Im Gysenberg war der Ruhmbach bei unserem letzten Besuch ausgetrocknet und auch der Mühlenbach ist nur noch ein kleines Rinnsal, das seinen Zufluss zum Ostbach nicht mehr erreicht, sondern vorher schon im Waldboden versickert. Diese drei Bäche sind bzw. waren auch Larvengewässer für Feuersalamander.

Wir veranstalten übrigens jährlich im Rahmen eines VHS-Kurses eine Einführung in die Biologische Gewässergütebestimmung (i.d.R. an einem Sonntagmorgen im September). Interessierte können selber Bachtiere sammeln und wir bestimmen diese dann gemeinsam. Untersuchungsobjekt ist der Roßbach im Langeloh, der sauberste Herner Bach. Diese Exkursion eignet sich besonders gut für Eltern/Großeltern mit Kindern.

Download: Gewässergüte 1985 - 2010